Spiel- und Freizeitgelände
„Gröninger Straße“
Nachbarschaftskonflikte in der Freiraumplanung
im Rahmen der Erweiterten Bürgerbeteiligung in Ditzingen


Anlass für dieses Bürgerbeteiligungsprojekt war die anstehende Sanierung eines Kinderspielplatzes, dessen Spielgeräte erneuert werden mussten und zum Teil einen geringen Spielwert aufwiesen. Außerdem führte die Nutzung einer Grillhütte als Treffpunkt für Jugendliche bis spät in die Nacht hinein immer wieder zu Konflikten mit den Anwohnern. Die Ankündigung, dass nun ein Projekt für ein Spiel- und Freizeitgelände geplant werde, führte noch vor der Auftaktveranstaltung zu ersten Beschwerdebriefen, weil weitere Lärmbelästigungen befürchtet wurden. Einerseits beabsichtigte das Projekt damit eine frühzeitige Konfliktlösung, andererseits war aber auch Beratungsbedarf zu einer nutzerfreundlichen Umgestaltung und Modernisierung des Geländes gegeben.

Nach der Auftaktveranstaltung bildete sich ein Bürgerforum aus Anwohnern, Eltern und Jugendlichen, die vom Gemeinderat das Mandat erhielten, gemeinsam mit einem Fachplanungsbüro ein Nutzungskonzept für das Gelände zu erarbeiten.
Die Projektgruppe arbeitete sich daraufhin in die Aufgabenstellung ein und vollzog gemeinsam mit der Moderatorin und den Landschaftsarchitekten die Schritte Bestandsaufnahme, Ideensammlung, Ideenüberprüfung und Entwurf eines Nutzungslayouts für das Gelände. Neben der Diskussion in der Projektgruppe gab es auch einen gemeinsamen Ortstermin, an dem Vertreter der Verwaltung und weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Jugendliche, anwesend waren.

Innerhalb von vier Sitzungen und einem Ortstermin einigten sich die Teilnehmer schließlich auf einen gemeinsamen Planungsvorschlag zur Umgestaltung des Geländes.
Die Bürgerinnen und Bürger einigten sich im Konsens auf eine Lösung im Umgang mit der Grillhütte (als Konfliktanlass), die Grundsätze für die Umgestaltung, die Art der Spiel- und Freizeitnutzungen für die verschiedenen Altersstufen und Empfehlungen zur sicheren Erschließung des Geländes.
Sie schlugen darüber hinaus temporäre Spielaktionen vor, die bürgerschaftlich organisiert werden könnten. Der Gemeinderat war vom Konsens des Bürgergremiums, dem Planungsentwurf und den Angeboten zu bürgerschaftlichem Engagement so überzeugt, dass er der Empfehlung folgte und die Verwaltung beauftragte, die weiteren Schritte der Entwurfsplanung einzuleiten.

Das Spielgelände wurde innerhalb weniger Wochen realisiert und mit einem großen Fest eingeweiht. Es wird seitdem rege genutzt und weist wegen des Verantwortungsgefühls der Bürgerinnen und Bürger für diesen Ort und die damit verbundene soziale Kontrolle wesentlich geringere Vandalismusspuren auf als andere Orte in der Gemeinde. Die Kosten für die Instandhaltung konnten somit auch gering gehalten werden.

             
       
PROJEKTLISTE

"Stadtviertelkonzept Nahmobilität"

Gemeinsam in Hischlanden

Planerworkshop "Im Lohfeld"

Spiel- u. Freizeitgelände "Gröninger Straße"

Runder Tisch "Interkommunales Gewerbegebiet Hechingen

Verkehrsplanung München - Transparent und bürgernah

Win-Win-Lösungen im Flächenmanagement